Zärtlichkeiten während des Flugs nicht gestattet

Paar droht in den USA 20 Jahre Haft

Heftiges Knutschen und Schmusen an Bord einer amerikanischen Linienmaschine könnte ein Liebespaar teuer zu stehen kommen. Den beiden Passagieren droht ein Prozess nach dem Anti-Terror-Gesetz und damit eine bis zu 20-jährige Gefängnisstrafe.

 

(sda/afp) Das Liebespaar habe sich während eines Flugs der Southwest Airlines von Los Angeles nach Raleigh im September auf derart unanständige Weise liebkost, dass es anderen Passagieren unangenehm gewesen sei, heisst es nach Angaben der Justiz in einer eingereichten Klageschrift des FBI.

So habe der Mann sein Gesicht in den Schoss seiner Gefährtin gedrückt, die darüber selig gelächelt habe. Auch die Bitte eines Stewards, die Spielchen zu beenden, habe nichts gefruchtet; kurze Zeit später habe das Pärchen weitergemacht.

Bei der zweiten Verwarnung durch den Flugbegleiter drohte der Mann dem Steward laut Klage mit «ernsten Folgen», sollte er ihn nicht in Ruhe lassen. Die Drohung veranlasste das Flugpersonal, das FBI zu benachrichtigen. Dieses nahm das Paar bei der Landung in Raleigh im amerikanischen Gliedstaat North Carolina fest.

Es muss sich nun im Februar wegen Widerstandes gegen einen Flugbegleiter und Bildung einer kriminellen Vereinigung vor einem Bundesgericht verantworten.

Ein Anwalt des Mannes erklärte dagegen, sein Mandant habe sich während des Fluges unwohl gefühlt und deshalb seinen Kopf auf die Knie seiner Begleiterin gelegt. Im Falle eines Schuldspruchs droht den beiden eine Höchststrafe von 20 Jahren.

 

5. November 2006,   11:53, NZZ Online