Essen. Der frühere Präsident der Essener Design School Andrej Kupetz macht eine mangelnde öffentliche Förderung für die vor finanziellen Schwierigkeiten stehende Schule verantwortlich.

Nur noch bis Ende dieses Jahres ist die Finanzierung der Zollverein School of Management and Design gesichert. Kupetz, der von seinem Amt zurücktrat, sagte dem Kunstmagazin art: Der Förderzeitraum war einfach zu kurz bemessen, um ein Projekt dieser Größenordnung im Markt zu verankern.»

Der Plan, dass sich ein weltweit neues Schulprojekt, nur über Studiengebühren finanziert, schon nach zwei Jahren selbst tragen könnte, hätte aus heutiger Sicht von Anfang an Luftschlossqualitäten gehabt. Wie das Magazin in seiner Dezember-Ausgabe berichtet, waren lediglich 15 Absolventen bereit, über 20 000 Euro Studiengebühren zu zahlen - zu wenig um die laufenden Kosten zu decken. Kalkuliert wurden anfangs jährliche Betriebskosten von 100 000 Euro und Einnahmen aus drei Studiengängen für Architekten, Designer, Ingenieure oder Ökonomen.

Momentan werde über zwei Optionen diskutiert: Der Einzug der Designerklassen der Folkwang-Hochschule und ein Verkauf des Gebäudes an den Designmanager Peter Zec - ob es zu einem Ausverkauf komme, sei noch unklar.

Die Zollverein School ist eines der ehrgeizigsten Projekte auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein. Gegründet wurde sie im Jahr 2003. Gesellschafter sind die Universitäten Duisburg-Essen und Wuppertal sowie der Initiativkreis Ruhrgebiet. Kooperationen gab es bisher unter anderem mit dem Stahlkonzern ThyssenKrupp.

 

dpa