Mannigfaltig ist das Elend der Erde, grenzenlos aber ist ihre Erbärmlichkeit. Wie ein Regenbogen überspannt sie den Horizont, und vielfältig wie des Regenbogens Farben sind ihre Arten — ebenso bestimmt und ebenso vertraut. e.a. poe: berenice Di. 8. Sep. 2009 23:40
link | 1 kommentar | kommentieren | lesen Moers: Ich freue mich unbändig, Hildegunst von Mythenmetz erstmals persönlich begegnen zu dürfen. Und wenn ich das mal sagen darf, Herr von Mythenmetz: Für Ihr Alter sehen Sie wirklich hervorragend aus. Mythenmetz: Es gibt in Ihrer Sprache für das, was Sie da machen, ein schönes Wort, Herr Moers. Es hat damit zu tun, sich aus niederen Beweggründen durch enge Körperöffnungen zu zwängen. faz | 04.10.2007 Di. 1. Sep. 2009 02:37
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen ..., ind irgendwann begann auch das schal zu werden, ungeachtet plagaler Kadenzen* auf Bordellklavieren, strahlender Lichter und Spiegel, die das Gegenteil verhießen. thomas pynchon: gegen den tag Do. 6. Aug. 2009 01:56
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen [...] und gleich drauf eine Bande von Ku-Klux-Klan-Nachtreitern, obwohl es doch immer noch Tag war. Beim Anblick dieser Laken tragenden Finsterlinge im Sonnenlicht, deren Kleidung allerlei Pflegedefizite wie etwa Zigarren-Brandlöcher, Essensspritzer, Pissflecken und Kackspuren aufwies, empfand Lew, so könnte man sagen, eine gewisse Abschwächung des Unheimlichen, spitze Kapuzen hin oder her. «Wie geht's, wie steht's, Leute!», rief er durchaus freundlich aus. «Sieht nich' wie 'n Nigger aus», kommentierte einer. «Zu groß für 'n Bergarbeiter», ließ sich ein andrer vernehmen. «'ne Kanone hat er auch. Glaub, ich hab ihn irgendwo auf 'nem Steckbrief gesehen.» «Was machen wir mit ihm? Abknallen oder aufhängen?» «Wir nageln seinen Schwanz an einen Baumstumpf, und dann zünden wir ihn an» - dies begleitet von einer größeren Menge erwartungsfrohen Geifers, der sichtbar die Kapuze des Sprechers durchtränkte. thomas pynchon: gegen den tag Fr. 31. Juli 2009 21:01
link | 1 kommentar | kommentieren | lesen Ich bin ein ganz böses Mädchen, sagte sie sich immer weder, konnte es aber erst glauben, als sie wieder in Silverton war, wo ein böses Mädchen ihr wahres Selbst finden konnte, als käme es nach Hause zu seiner wirklichen Familie. Bloß ein kleines Netz rechtwinklig angeordneter Straßen, eingebettet in eine grüne Ebene am Fuße der Berggipfel, aber in puncto Verderbtheit war es eine der großen Metropolen der gefallenen Erde ... Heiliger Bimbam. Allein in der Blair Street sechzig bis siebzig Kneipen und zwanzig Bordelle. Saufen, spielen, vögeln, und das vierundzwanzig Stunden am Tag. Das Ende des Silberbooms? Von wegen! Sie rauchte Opium mit dem Chinesen, der ins Haus kam und den Mädchen die Wäsche machte. Ließ sich von ausländischen, weither übers Meer kommenden Besuchern mit gefährlichen Neigungen ebenso benutzen wie von einheimischen amerikanischen Kinderverderbern, Frauenverkrüpplern, Mördern, Republikanern: Schwer zu sagen, wer von beiden, sie oder Rica, leichtsinniger war, wenn es darum ging, wen sie mit nach oben nahm. Irgendwie glitten sie wie unter übernatürlichem Schutz durch die Nächte. Lernten zu vermeiden, dass ihre Blicke sich trafen, weil sie sonst unweigerlich zu lachen anfingen, und das machte manche Freier gewalttätig. Manchmal wachten sie in dem kleinen Gefängnis auf und bekamen von einer Sheriffsfrau mit unauslöschlichem Stirnrunzeln das Übliche zu hören. Das ging so weiter, bis der Winter sich bemerkbar machte und die Aussicht auf Schnee bis zu den Dachtraufen sämtliche leichten Mädchen veranlasste, eine jahreszeitlich bedingte Neuorientierung ins Auge zu fassen. thomas pynchon: gegen den tag Fr. 31. Juli 2009 21:01
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen Als Kind habe ich viel Dickens gelesen. Die Grausamkeit hat mich nicht überrascht, aber über die Momente unbelohnt bleibender Freundlichkeit, die ich außerhalb von Romanen niemals beobachtet hatte, habe ich mir schon meine Gedanken gemacht. thomas pynchon: gegen den tag Sa. 25. Juli 2009 02:40
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen ... wie ein verfluchter Rubin, der ein drittes Auge in der Stirn irgendeines Götzen des Unbegreiflichen darstellte. thomas pynchon: gegen den tag Do. 11. Juni 2009 00:05
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen Controller (Overseas Services) 19th January, 1943 GEORGE ORWELL STAFF PRIVATE 1. A.C.(OS) 2. E.S.D. I listened rather carefully to one of George Orwell's English talks in the Eastern Service on, I think, Saturday last. I found the talk itself interesting, and I am not critical of its content, but I was struck by the basic unsuitability of Orwell's voice. I realise, of course, that his name is of some value in quite important Indian circles, but his voice struck me as both un-attractive and really unsuited to the microphone to such an extent that (a) it would not attract any listeners who were outside the circle of Orwell's admirers as a writer and might even repel some of these, and (b) would make the talks themselves vulnerable at the hands of people who would have reason to see Orwell denied the microphone, or of those who felt critical of the B.B.C. for being so ignorant of the essential needs of the microphone and of the audience as to put on so wholly unsuitable a voice. I am quite seriously worried about the situation and about the wisdom of our keeping Orwell personally on the air. JBC/GMG (J.B. Clark) archiv der bbc: george orwell at the bbc via the times Do. 4. Juni 2009 22:18
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen aus einer predigt:
« [...] Ihr habt die Ansicht gehört, dass es keine unschuldige Bourgeoisie gibt. Einer dieser französischen Anarchisten, manche sagen, Emile Henry auf dem Weg zur Guillotine, andere sagen, Vaillant, als man ihm wegen des Bombenanschlags auf die Abgeordnetenkammer den Prozess gemacht hat. Als Antwort auf die Frage, wie kann jemand eine Bombe zünden, die unschuldige Menschenleben fordern wird?» «Längere Zündschnur», rief irgendwer zuvorkommenderweise. «Mit einem Zeitzünder geht's leichter!» «Denkt es euch», als die Zwischenrufe sich etwas gelegt hatten, «wie die Erbsünde; nur mit Ausnahmen. In diese Verhältnisse hineingeboren zu werden macht euch nicht automatisch zu Unschuldigen. Aber wenn ihr einen Punkt in eurem Leben erreicht, wo ihr begreift, wer wen bescheißt - vergib mir, Herr -, wer nimmt und wer nicht, dann seid ihr verpflichtet, euch zu entscheiden, mit wie viel ihr euch einverstanden erklärt. Wenn ihr nicht jeden Atemzug eines jeden Tages, ob im Wachen oder im Schlafen, an die Vernichtung jener wendet, welche die Unschuldigen so leichthin schlachten, wie sie einen Scheck unterschreiben, wie unschuldig wollt ihr euch dann nennen? Dieser Frage müsst ihr euch jeden Tag neu stellen, und zwar in dieser Absolutheit.» thomas pynchon: gegen den tag Mi. 3. Juni 2009 22:31
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen Auf jeden Fall waren wir uns über zwei Dinge einig: Wir hatten den Kanal voll davon, uns dauernd abstrampeln zu müssen, und dies war die große Chance, uns für alle Zeiten zu sanieren. »Ich hab's satt, mir ständig für andere Leute den Arsch aufzureißen«, sagte Phil, als hätte jemand den Verdacht geäußert, es würde ihm auch noch Spaß machen, »und danach dann so fertig zu sein, daß alles, was ich verdiene, für Alk und Tranquilizer draufgeht.« Gesh knurrte beifällig. In meinen Augen loderte helle Empörung über all das Unrecht und die Gemeinheiten, die Phil erlitten hatte - ganz zu schweigen von dem Unrecht und den Gemeinheiten, die ich erlitten hatte. »Ich weiß, was du meinst«, sagte ich. Wir saßen im Wohnzimmer herum, tatenlos, ungeduldig und sturzbetrunken. Die Gesellschaft sei bis ins Mark verfault, sagte ich. Es heiße jeder gegen jeden, und jeder sei sich selbst der Nächste. Ich hätte genug von diesen Typen, von Akademikern genauso wie von Immobilienmaklern und Bautischlern. Man gab denen alles-das Herz, die Seele und den Schweiß und kriegte nichts zurück, nicht mal die Anerkennung für gute Arbeit. Phil meinte, er verstünde genau, wie ich mich fühlte. Gesh hockte auf dem Fensterbrett und starrte in sein Glas. Nach einer Weile hob er den Kopf. »Die Gesellschaft ist doch am Arsch«, sagte er heftig und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Dieses blöde Happy-Hippie-Gewäsch.« Ich wußte, worauf er hinauswollte. Die ganze Hippie-Ethik - Batikhemden, Bärte, Brüderlichkeit, die Gemeinschaft der Menschen -, all das war Quatsch gewesen, ein abgekartetes Manöver, das uns davon ablenken sollte, daß es keine Jobs gab, die Wirtschaft vor die Hunde ging und die Ressourcen der Erde sich in Rauch auflösten. Und wir hatten es geschluckt, waren damit hausieren gegangen, hatten es selber propagiert. Die ganzen Jahre hindurch. Gesh lachte bitter. Inzwischen seien wir älter, sagte er, und klüger. Wir wüßten jetzt, was zählte: Geld. Geld und sonst gar nichts. t. c. boyle: grün ist die hoffnung Sa. 23. Mai 2009 23:54
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letzte kommentare:
danke
exdirk | So. 18. Feb. 2024 06:28 Gratuliere sehr herzlich!
liuea | Sa. 17. Feb. 2024 18:48 thx! only a minor incident... ...
exdirk | Mi. 14. Feb. 2024 00:21 Au-ha. Besserung!
Lakritze | Mi. 31. Jan. 2024 06:39 ok (& thx).
exdirk | Do. 7. Sep. 2023 02:02 Doch, das ist er, lässt ...
bubo | Di. 5. Sep. 2023 12:18 bin mir nicht sicher [about ...
exdirk | Sa. 2. Sep. 2023 23:57 Oh, da ist doch auch ...
bubo | Mo. 14. Aug. 2023 09:26 Isso.
stapel | Do. 8. Dez. 2022 14:28 You can check out any ...
bubo | Do. 8. Dez. 2022 07:49 Wer hier wohnt, kommt nicht ...
stapel | Mi. 7. Dez. 2022 23:22 in meinem Kommentar fehlt das ...
liuea | Mi. 22. Juni 2022 06:16 Wien!
Bad Gastein!
Balaton!
:)
liuea | Mi. 22. Juni 2022 06:14 Ja und nein. Die Seile ...
consoler | Mi. 1. Juni 2022 00:16 @iluea herr consoler meint 'kastriert' ...
exdirk | Di. 31. Mai 2022 23:57
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