So. 26. Okt. 2008 12:14
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen Doch heute Abend hatte die kleine Stadt etwas Melancholisches. Es war nichts los. Die bevorstehende Abreise [eines schiffs] schien dazu geführt zu haben, dass niemand etwas mit sich anzufangen misste. Überall brannte Licht, als wären irgendwelche unsichtbaren Empfänge im Gang. Die Stadt war in Schlaflosigkeit gehüllt wie in eine schweißgetränkte Decke. Von Zeit zu Zeit sausten Banden von Kleinkriminellen vorbei, die kein schlimmeres Verbrechen begingen, als zu glotzen. Wie Gelegenheitsgastwirte holten die schlaflosen Bewohner die Neuankömmlinge in ihre eigenen Wohnzimmer, setzten sich stumm zu ihnen, boten jedoch selten Alkohol an, was an dessen exorbitantem Preis lag, der nur im Dunkeln und nur mit Banknoten bezahlt wurde, da das Geräusch von Hartgeld in den stillen Weiten, unvermindert, zu weit trug. thomas pynchon: gegen den tag hatte die bände 1 - 6 der stadtgeschichten [ein großes vergnügen; vgl. archiv] & feuchtgebiete [braucht niemand] eingeschoben, jetzt geht es am pynchon weiter. gestern 200 seiten geschafft; eine tour de force durch naturwissenschaften geschichte aberglauben. toll. Mi. 3. Sept. 2008 13:21
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen Mo. 4. Aug. 2008 10:36
link | 1 kommentar | kommentieren | lesen Beim Begräbnis meines Vaters war der Sarg geschlossen gewesen, sehr zur offensichtlichen Enttäuschung einiger Trauernder [...]. Die lautesten Einwände gegen Papas geschlossenen Sarg waren von einer Tante aus Pensacola gekommen, die auch das größte Gebinde zur Beerdigung beigesteuert hatte. An diese Monstrosität kann ich mich besser erinnern als an alles andere an diesem Tag: Um ein Spielzeugtelefon war ein riesiger Kranz weißer Nelken gebunden worden. Auf der einen glitzernden Schleife stand: JESUS RIEF. Auf der anderen: UND HERB GAB ANTWORT. armistead maupin: michael tolliver lebt Do. 24. Juli 2008 20:50
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen armistead maupin: michael tolliver lebt 1994 erschien der 6. & letzte band der stadtgeschichten [in german, ich muss mir da mit origialinenglischlesenissjavieltoller nichts beweisen]. 2007 kam in usa der 7. band; juli 2008 die deutsche ausgabe bei rowohlt. sehnsüchtig erwartet; heute zugeschlagen: 134/318 seiten geschafft: ein traum, schwebe auf wolke7. mit einem guten st. emilion wird hier jetzt der rest verschlungen. | no ›litterae humaniores‹ but really well made chaep literature... ohne die 6 bände davor völlig unverständlich; die stadtgeschichten waren letztes jahr ein ›trennungsopfer‹, habe mir also heute die ursprünglichen 6 bände vorhin auchnochmal gekauft.
merke: in beziehungen gibt es im gegensatz zu diesem unseren lande keine ›kosten der einheit‹, sondern nur ›kollaterale kosten der trennung‹. Di. 22. Juli 2008 22:26
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen Der Vierte Juli begann heiß und wurde noch heißer, Morgenlicht stieg von den Gipfeln herab und setzte sich in den wenigen hellen, wohlgeformten und keinen Regen verheißenden Wolken fest, Dynamitstangen begannen schon lange, ehe die Sonne über den Bergkamm gekommen war, Nitro auszuschwitzen. Unter Viehzüchtern und Rodeoreitern war der heutige Tag als «Cowboy-Weihnachten» bekannt, obwohl so mancher, der katholischen Glaubens war, gern einwandte, dass das eigentlich der vierte Dezember sein müsse, das Fest der heiligen Barbara, Schutzpatronin der Artilleristen, Waffenschmiede und, bei gar nicht einmal allzu großzügiger Auslegung, auch der Dynamitarden. Heute würde jedermann, Viehtreiber und Barkeeper, Büroangestellte und schwierige Kunden, sanftmütige ältere Herrschaften und übermütiges Jungvolk mit offenem Mund, früher oder später von der vorherrschenden Dynamitmanie gepackt werden. Sie würden kleine Stücke einer Stange nehmen, Zündkapsel und Zündschnur anbringen, sie anzünden und sich gegenseitig damit bewerfen, sie in Staubecken fallen lassen und den ganzen Tag Bratfisch essen, malerische Muster in die Landschaft sprengen, die am nächsten Tag fast völlig verschwunden sein würden, sie in leere Bierfässer stecken, die dann Berghänge hinabgerollt wurden, und Wetten darüber abschließen, wie nahe sie der Stadt kommen würden, ehe das Ganze in Stücke flog - ein rundum vollkommener Tag für ein bisschen Propaganda der Tat, die sich wunderbar harmonisch mit all den anderen Erschütterungen verbinden würde. thomas pynchon: gegen den tag Mo. 21. Juli 2008 17:05
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen thomas pynchon: gegen den tag Schließlich hatte sich Dick Counterfly angesichts der unmittelbar bevorstehenden Ankunft eines Polizeiaufgebots, das von seinem Vorhaben erfahren hatte, den Staat Missisippi an ein myteriöses, chinesisches Konsortium mit Sitz in Tijuana, Mexio, zu verkaufen, rasch in die Nacht abgesetzt und seinem Sohn nichts weiter hinterlassen als eine Hosentasche voll Münzen und die wohlmeinende Ermahnung: »Muss mich verdünnisieren, Junge - schreib mir, wenn Du Arbeit hast.« jetzt auf seite 29 von 1596: sehr gefangen von der surrealität, der sprache. mein erster pynchon, bin gespannt. Di. 15. Juli 2008 22:36
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das erste buch vielleicht ihr bester lynley/havers-krimi [alle gelesen, alle hervorragend]; das zweite erzählt wie es zu dem letzten, tragischen mord im ersten kam: kein whodunit*, sondern eine einfühlsam erzählte studie einer familie, in der alles schiefgelaufen ist. viel gut recherchiertes london, wer die stadt kennt, weiß, daß auch die haarsträubensten dinge nicht an den haaren herbeigezogen sind. am ende laufen die fäden zusammen; die letzten 20 seiten beider bücher erzählen dann die gleiche geschichte aus 2 perspektiven. Di. 15. Juli 2008 22:36
link | 0 kommentare | kommentieren | lesen Autor Maxim Biller und sein Verlag müssen keinen Schadenersatz zahlen: Das Oberlandesgericht München revidiert das "Esra"-Urteil. sz Do. 10. Juli 2008 21:27
link | 1 kommentar | kommentieren | lesen »Ich lege Wert darauf, alle wichtigen Nahrungsgruppen zu berücksichtigen«, erklärte Barbara. »Schokolade, Zucker, Fett und Tabak.« elisabeth george: wo kein zeuge ist Sa. 14. Juni 2008 22:19
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Wird auch Zeit
DieWaldfee | So. 31. Aug. 2025 13:01 Jaja, die Schriftstellerei und der ...
bubo | Do. 28. Aug. 2025 22:30 Eigentlich nix. War nur ein ...
stapel | Mi. 9. Juli 2025 13:14 jau
exdirk | Di. 24. Juni 2025 23:09 Und?
Schon wieder daheim?
zotty | Di. 24. Juni 2025 17:23 😎
zotty | Di. 24. Juni 2025 07:16 Uff…
liuea | Sa. 21. Juni 2025 10:22 Es ist leider keine Frage ...
Lakritze | Fr. 20. Juni 2025 11:47 Endlich
zotty | Di. 17. Juni 2025 14:30 Und wieder was gelernt...
zotty | Mo. 16. Juni 2025 16:15 Rennsemmel 🤭
zotty | So. 15. Juni 2025 16:12 Ich denk an dich
zotty | Do. 12. Juni 2025 23:08 Ich drücke dir die Daumen
zotty | Mo. 9. Juni 2025 12:28 Klingt, als könne man gratulieren. ...
DieWaldfee | Fr. 6. Juni 2025 12:41 <3
zotty | Fr. 6. Juni 2025 12:05
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