In einer beachtlichen Reihe einander folgender Klavierlehrerinnen war Miss Welcome diejenige, bei der wir es am längsten aushielten. Sie war eine gefühlvolle Europäerin, die sich die Arme bis zwei Zentimeter unter ihre kurzen Ärmel kalkweiß puderte, mit Vorliebe hellrote Kleider trug und zum Unterricht in Turbans mit wehenden! Schleiern erschien. Sie roch immer nach Fisch und pflegte den Rhythmus mit ihren harten Knochenfingern auf unsere Rücken zu klopfen. Wurde sie von ihrem Temperament übermannt, wanderte sie im Zimmer auf und ab, die Schleier malerisch um ihr Haupt wehen lassend, die weiß bepuderten Arme gleich Dreschflegeln schwingend, und rief mit Kommandostimme im Takt: «Eins, zwei, drei und vier! Fühlen mußt du's! Füh-len mußt du's!» Zu unserem besonderen Entzücken brach sie manchmal ob unserer Fehler in echte Tränen aus. «Nein! Nein! Doch nicht b, sondern h!» klagte sie mit gebrochener Stimme, und bitterlich weinend schlug sie sich die Hände vors Gesicht.

Miss Welcome plagte uns nie mit Tonleitern oder Fingerübungen oder solch albernen Stücken wie «Für Kinderfinger». Wer bei ihr Unterricht nahm, begann vom ersten Tage an mit richtigen, handfesten, schwierigen Kompositionen richtiger, handfester, schwieriger Komponisten. Und wenn es den Schülern in der dritten Stunde noch nicht gelang, zum Beispiel die schnellen Läufe oder die vollen Akkorde RachmaninofFs Prelude in cis-moll vom Blatt zu spielen, strich Miss Welcome ohne mit der Wimper zu zucken die betreffenden Stellen. Mit derselben Kaltblütigkeit strich sie die tiefen oder hohen Töne eines Akkords, den unsere Finger nicht zu spannen vermochten. «Versuch's jetzt», befahl sie dann, und wenn es immer noch nicht klappen wollte, zückte sie den stets bereiten Bleistift und verurteilte den gesamten schwierigen Teil der Komposition zum Verschwinden. «Nun aber mit Gefüüüüüüüühl!» hieß es, und angespornt von unserer freudigen Erleichterung, hieben wir auf die Tasten und legten Gefühl in den kläglichen Rest der verbliebenen Noten.

betty mcdonald: betty kann alles

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Bei Temperaturen über 22 Grad kommt es zu innerem Abrieb, der Körper übersäuert, und man wird zum Pflegefall. Ich war auch kein Stück neugierig auf fremde Länder und Kulturen. Die Erwartungen an den Urlaub werden eh nie erfüllt. Quallenplage, Moosbefall, Bettenburgen. Erdstrahlen, giftige Tapeten und Gebäudesprengungen: Die meisten Urlauber kehren als Wracks aus dem Urlaub zurück, traumatisierte Discount-Touristen, von skrupellosen Reiseveranstaltern in den Alltag abgeschoben. So klebt der Pauschalzombie auf dem Weg nach Hause mit nässendem Po und blutunterlaufenen Augen auf den durchgescheuerten, viel zu engen Sitzen des abgewrackten Ostfliegers und bittet um Vergebung.

Das war so ungefähr meine Meinung über Urlaub. Mir reichte völlig, was ich aus dem Fernsehen erfuhr. Alles Fremde machte mir Angst. Eigentlich machte mir alles Angst: Einkaufen, Autofahren, mich mit fremden Menschen unterhalten undundund- oderoderoder.

heinz strunk: fleisch ist mein gemüse

prall aus dem tragischen leben eines tanz- gala- schützenfestmuckers. darf in keinem [mucker]haushalt fehlen.

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désirée nick: eva go home

muss ich haben

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nichts ist mehr, wie es mal war: im sherwood forest gibt es einen center-parc, und der sheriff von nottingham ist eine frau.


man sollte vielleicht aufhören, büchern hinterherzusurfen?

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[...] Ja, der ganze Kühlschrank sah aus wie ein kleines Labor, in dem Alexander Fleming in der Hoffnung auf eine weitere Reise nach Stockholm alle möglichen unappetitlichen Experimente machte.

elisabeth george:
denn keiner ist ohne schuld

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Der amerikanische Romancier Thomas Pynchon ist für die literarische Welt, was Harry Potter für Kinder - wenn der Meister der postmodernen Selbstmystifikation ein Buch herausbringt, stehen die Kritiker kopf. Dabei ist es eigentlich ganz egal, was sie schreiben: Die Buchhandelskette Barnes & Noble warb für den neuen Roman schon vor Verkaufsbeginn mit einem wüsten Verriss aus der «New York Times».

nzz

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elisabeth george erzählt in ›asche zu asche‹ beklemmend gut:

Aber er ließ sich zwei Wochen lang nicht mehr im [hotel] blicken. Er hatte irgendwie Wind davon bekommen, was losgewesen war. Und als er endlich aufkreuzte, wußte ich bereits seit drei Tagen, daß ich schwanger war.

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am bett

die sorge, irgendwann ohne nachschub zu sein, bleibt trotzdem.

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This is a customer. He smells bad. He has money to spend. I like him.

The Executive Coloring Book

via ehrensenf

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letzte kommentare:

Eigentlich nix. War nur ein ...
stapel | Mi. 9. Juli 2025 13:14
jau
exdirk | Di. 24. Juni 2025 23:09
Und? Schon wieder daheim?
zotty | Di. 24. Juni 2025 17:23
😎
zotty | Di. 24. Juni 2025 07:16
Uff…
liuea | Sa. 21. Juni 2025 10:22
Es ist leider keine Frage ...
Lakritze | Fr. 20. Juni 2025 11:47
Endlich
zotty | Di. 17. Juni 2025 14:30
Und wieder was gelernt...
zotty | Mo. 16. Juni 2025 16:15
Rennsemmel 🤭
zotty | So. 15. Juni 2025 16:12
Ich denk an dich
zotty | Do. 12. Juni 2025 23:08
Ich drücke dir die Daumen
zotty | Mo. 9. Juni 2025 12:28
Klingt, als könne man gratulieren. ...
DieWaldfee | Fr. 6. Juni 2025 12:41
<3
zotty | Fr. 6. Juni 2025 12:05
würde mich sehr freuen.
exdirk | Do. 5. Juni 2025 11:14
Jippy
zotty | Mi. 4. Juni 2025 22:57


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